Es war im Restaurant „Zum Stern“
am Tisch im Seitengange,
da spielten Schach zwei junge Herrn,
sie spielten gut und lange.

Es wurde Abend, es ward Nacht,
das Spiel hielt sie gefangen,
manch feiner Zug ward ausgedacht,
und so der Schlaf umgangen.

Es gingen Wochen in das Land,
die Herren spielten heiß,
da ebenbürtig im Verstand :
Wem ward der Siegespreis?

9 Monate wogte die Schlacht,
da kamen ihre Frauen,
sie brachten ihnen bei ganz sacht,
es war im Morgengrauen:

„Ihr seid jetzt Väter, hört jetzt auf !“
Die Herren hörten’s nicht,
man nahm die Vaterschaft in Kauf,
das Spiel nahm in die Pflicht.

Sie wurden Opas nebenbei,
ein Weltkrieg ward geführt,
das Spiel nur zählte, einerlei,
was sich ansonst gerührt.

So kam es wie es kommen muß,
der Sensenmann war dran,
für Beide zwar auf Erden Schluß,
doch war’s nicht abgetan,
nach Aufstieg auf der Himmelsleiter
ging’s im Elysium jetzt weiter.

Die Herren wohnten dort getrennt,
zwei Engel, welche klug,
die überbrachten permanent
den Zug und Gegenzug.

Der liebe Gott nach langer Zeit
des Schachs in schlechter Laune
rief Petrus : „Schachmatt, ist`s soweit?“
„Dann blas mit der Posaune!“

Da sprach Petrus voller Beben:
„Ich glaub‘ nicht, daß wir das erleben“ !!!

Nun ist es nie mehr so, wie´s bisher war,
er fehlt, sitzt nicht wie sonst in unsrer Mitte,
nur langsam wird uns der Verlust erst klar,
er war ein Teil von uns, so war es Sitte…

An seinem warmen Ofen ist der Platz vakant,
er wird mich nie mehr in die Arme nehmen,
„Du mit der frechen Gosch“ hat er mich oft genannt,
ob ernst, ob froh, er wußte viele Themen…

Auf seinem „Bänkel“ in der Sommerzeit
sitzt er nie mehr, so manches kommt nie wieder,
sein „rotes Viertele“, vielleicht steht´s auch bereit
da oben und man singt dort frohe Lieder …

Trotz seines Alters war´s einfach zu früh,
dass er bei uns nun einfach nicht mehr ist,
vergessen tun wir unsern Adolf nie,
ein Mensch lebt weiter, den man nicht vergisst …